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Fußballer der Nordthüringer Lebenshilfe in Duisburg
Deutsche Fußball Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen.
Vom 19.08. - 22.08.2024 fand in der Sportschule Duisburg-Wedau die Deutsche Fußball Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen statt. Die Nordthüringer Werkstätten vertraten als diesjähriger Landesmeister das Bundesland Thüringen - nach Landeserfolgen 2014, 2015, 2019, 2023 und 2024 nun bereits zum fünften Mal.
Noch am Anreisetag wurde das Männer-Turnier offiziell eröffnet, inklusive der Gruppenauslosung. Zugelost wurden uns durch Trainer-Legende Otto Rehhagel das Team der Wefa gGmbH (Bayern), das Team der Hannoverschen Werkstätten (Niedersachsen), das Team vom Martinshof Bremen (Bremen) und das Team der Stephanus-Werkstätten (Brandenburg).
Am 20.08. ging es für alle Mannschaften in drei Gruppen in die Gruppenspiele. Das erste Spiel bestritt man gegen den amtierenden Deutschen Meister, die Hannoverschen Werkstätten. Dies ging mit 0:4 verloren, wobei die Niederlage um ein / zwei Tore zu hoch ausgefallen ist, da waren sich das Trainergespann Marko Gaßmann und Stefan Kronberger einig. Leider verletzte sich in diesem Spiel der Spieler Jens Seidel schwer und musste am Spielfeldrand behandelt werden.
Im zweiten Spiel ging es gegen das Team der Stephanus-Werkstätten. Hier konnte man eine zweimalige Führung nicht über die Zeit bringen und musste kurz vor Schluss den Ausgleich hinnehmen, so dass das Spiel mit 2:2 endete.
Nun stand auch fest, dass Jens Seidel aufgrund seiner Verletzung kein Spiel mehr bei diesem Turnier bestreiten wird. Ein herber Schlag für die Mannschaft.
Am Nachmittag ging es dann noch gegen das Team der Wefa gGmbh aus Ahorn sowie gegen die Mannschaft vom Martinshof aus Bremen. Im ersten Spiel musste man eine 3:6 Niederlage hinnehmen. Zu viele Fehler führten zu einem 1:6 Pausenstand. Die zweite Hälfte verlief deutlich besser und man konnte sich auf ein 3:6 herankämpfen. Aufgrund der ersten Hälfte endete dieses Spiel mit einer verdienten Niederlage.
Das letzte Vorrundenspiel konnte man trotz optischer Überlegenheit nicht für sich entscheiden. Der Gegner war hier deutlich effektiver. Zwei Chancen, zwei Tore reichten für einen 2:1 Sieg, und die Kicker der Nordthüringer Werkstätten trauerten ihren Chancen hinterher.
Aufgrund Punkt- und Torgleichstand mit den Stephanus-Werkstätten sollte das Neunmeter-Schießen die Entscheidung bringen. Der rote Faden zog sich so durch den Spieltag. Nach fast 2 Stunden Wartezeit aufgrund organisatorischer Probleme des Gegners ging auch dies verloren. Dies bedeutete das Ausspielen der Plätze 13 bis 15.
Der nächste Tag war spielfrei. Hier ging es nach Dortmund in den Signal Iduna Park, dem Heimstadion von Borussia Dortmund, zur Stadionführung. Mit dabei war Überraschungsgast Wolfgang "Teddy" de Beer, viele Jahre Torwart und Torwarttrainer in Dortmund. Die Werkstatt-Teams nutzen das persönliche Gespräch, um sich noch Ratschläge für die Platzierungsspiele zu holen. De Beers Tipp: "Flach schießen und hoch gewinnen".
Im ersten Platzierungspiel am Donnerstag ging es gegen das Team der Marli GmbH aus Lübeck. Dies konnten die Spieler der Nordthüringer Lebenshilfe mit einem 4:0 Sieg für sich entscheiden.
Im zweiten Spiel des Tages trafen die Spieler aus dem Südharz auf den Fünftplazierten der Gruppe C, die Mannschaft der Elbe-Werkstätten aus Hamburg. Auch dieses Spiel konnten die Nordhäuser für sich entscheiden. Am Ende hieß es 2:0 für das Team der Nordthüringer Werkstätten und Platz 13 bei den Deutschen Meisterschaften 2024.
Überschattet wurde das Spiel von gesundheitlichen Problemen eines gegnerischen Spielers. Da auch ein Arzt hinzugezogen werden musste, entschied man sich gemeinsam für einen Spielabbruch, da das gesundheitliche Wohlergehen des Spielers im Vorrang stand.
Deutscher Meister 2024 wurde in diesem Jahr bei den Frauen die Landesauswahl Schleswig Holstein und bei den Männern die Mannschaft der Berliner Werkstätten.
Die Spieler der Nordthüringer Lebenshilfe durften aber auch mit einem Pokal die Heimreise antreten: Sie gewannen den Fair-Play-Pokal für ihre faire Spielweise und ihr solidarisches Verhalten. Bei den Frauen ging der Fair-Play-Pokal an die Spielgemeinschaft Hessen.
Es waren bei sommerlichen Temperaturen vier spannende, aber auch sehr intensive sowie prägende Tage. Wir bedanken uns bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM), der DFB-Stiftung Sepp Herberger und dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) für die Organisation der Deutschen Meisterschaften 2024.
Stefan Kronberger
Marko Gaßmann
(Trainer)