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An andere Denken

Ambulante Dienste - Montag, 21. Juni 2010

Die Begriffe "Banker" und "Spekulant" sind im zeitgenössischem Sprachgebrauch ja zunehemend negativ besetzt. Das nicht jeder, der sein Geld an der Börse verdient, ein gewissenloser Profitgeier, ein "Bankster" sein kann, gebietet die Logik. Das dem tatsächlich auch so ist, das hat die nnz heute während eines Besuches bei der Frühförderstelle der Lebenshilfe erfahren...

Der heutige Montag war ein glücklicher Tag für die Frühförderstelle der Nordthüringer Lebenshilfe, immerhin wurde der Einrichtung ein Scheck in Höhe von 12.500 Euro überreicht. Mit dem Geld der "Share Value Stiftung" will man das Heilpädagogische Angebot interdisziplinär erweitern und zusammen mit therapeutischen Maßnahmen in einem Haus anbieten.

Die Frühförderstelle der Lebenshilfe befasst sich mit Kindern im Alter zwischen 0 und 6 Jahren, die entweder eindeutig behindert sind oder Defizite in ihrer Entwicklung aufzeigen. Ist ein Kind in seiner Wahrnehmung, seiner motorischen, sprachlichen oder sozial-emotionalen Entwicklung seinen Altersgenossen hinterher, so versuchen die jetzigen fünf Mitarbeiter der Frühförderstelle sie vor allem durch pädagogische Maßnahmen dazu zu animieren, die entsprechenden Erfahrungen zu machen.

Mit dem neuen Geld sollen die bisherigen Maßnahmen um therapeutische Angebote im Bereich Ergo-, Logo-, und Physiotherapie erweitert werden. "Eltern und Kinder aus dem ganzen Landkreis werden dann eine zentrale Anlaufstelle haben, bei der den Kleinen geholfen werden kann", sagte uns die Leitende Mitarbeiterin der Frühförderstelle, Frau Bolney, die schon seit rund 15 Jahren in der Frühförderung arbeitet.

Die Frühförderstelle ist Teil der Nordthüringer Lebenshilfe, die wiederum Teil der Diakonie Mitteldeutschland ist. Der Dachverband hat die Nordhäuser auch auf die Stiftung "Share Value" aufmerksam gemacht.

"Share Value" das bedeutet übersetzt in etwa "Werte teilen". Der Gründer der Stiftung ist ein "Self-Made-Man", wie ihn sein Bruder und Überbringer des Schecks Walter Weißpfenning bezeichnet, und verdient sein Geld mit Aktien. Nachdem der Banker das Platzen der ersten großen Blase Anfang des neuen Jahrhunderts unbeschadet überstanden hatte, entschied er 2003, einen Teil seines Geldes für wohltätige Zwecke zu spenden, um "der Gesellschaft etwas zurückzugeben". Im Jahr sind das inzwischen immerhin 500.000 Euro, die an die Diakonie Mitteldeutschland und das Deutsche Rote Kreuz Hessen gehen.

Da die kleine, fast schon familiäre Stiftung vor allem in solide Aktien investiert, konnte man die Fördermenge auch in den letzten beiden, von Krisen geschüttelten Jahren relativ konstant halten. Sollte sich die Wirtschaftslage in den nächsten Jahren bessern und tatsächlich aus dem finsteren Tal der Krise entsteigen, dann will man die Fördermenge, wie in den Jahren zuvor, weiter anheben.

Die jetzigen 250.000 Euro sind natürlich für die Diakonie auch kein Pappenstiel, und in Nordhausen ist man glücklich über die privaten Spenden, mit denen man in den vergangenen zwei Jahren schon andere Projekte angehen konnte. "Vom Geld selbst einmal abgesehen ist es für uns vor allem von Vorteil, das man mit der Share Value Stiftung auf einer persönlichen Basis arbeiten kann, die es möglich macht, Antrag, Geldfluss und Nachweise mit kleinerem bürokratischen Aufwand und Zeitnaher abzuwickeln, als das für gewöhnlich der Fall ist", sagte Tilly Pape, die Geschäftsführerin der Lebenshilfe.

Das Geld wird zunächst dafür verwendet werden, Einrichtung und Geräte für die neuen Therapiemöglichkeiten zu beschaffen. Die laufenden Kosten muss die Lebenshilfe dann zwar wieder selber decken, aber ein erster Schritt zur besseren Versorgung der Kinder die die Hilfe nötig haben, ist mit der Stiftungsspende getan.
Angelo Glashagel















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